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Berufshaftpflicht für Psychotherapeut*innen in Österreich

Erfahre alles über Haftung und Berufshaftpflicht für Psychotherapeut*innen in Österreich – inkl. Tipps zur sicheren Dokumentation.

Psychotherapiepraxis
Verwaltung

Kernaussagen

- In Österreich besteht eine gesetzliche Pflicht zur Berufshaftpflicht für alle Psychotherapeut*innen.

- Haftung bedeutet nicht automatisch Schuld – aber Sorgfaltspflichtverletzungen können teuer werden.

- Eine lückenlose Dokumentation ist der beste Schutz vor unberechtigter Haftung.- Praxisverwaltungs-Software hilft dir, deine Dokumentation DSGVO-konform und rechtssicher zu führen.

- Aufklärung,Einwilligung und Nachvollziehbarkeit sind zentrale Bestandteile deiner Absicherung.

Warum betrifft Haftung jede Therapeut*in?

Vielleicht kennst du dieses Gefühl: Du sitzt nach einer intensiven Sitzung an deinen Notizen und fragst dich, ob du wirklich alles dokumentiert hast, was wichtig war. Und was, wenn sich die Klientin beschwert oder gar juristische Schritte ankündigt? Niemand spricht gern über Haftung – aber gerade deshalb lohnt es sich, das Thema anzuschauen.

Denn ganz gleich, ob du in freier Praxis arbeitest oder angestellt bist: Als Psychotherapeut*in trägst du nicht nur eine menschliche, sondern auch eine rechtliche Verantwortung. Du arbeitest mit Menschen in oft sehr verletzlichen Phasen ihres Lebens – und was du tust (oder nicht tust), hat Konsequenzen.

Welche Haftung gilt für Psychotherapeut*innen in Österreich?

In Österreich ist die Sachlage klar geregelt: Gemäß § 16b desPsychotherapiegesetzes ist jede eingetragene Psychotherapeut*in verpflichtet,eine aufrechte Berufshaftpflichtversicherung nachzuweisen – und zwar unabhängig davon, ob du selbstständig oder angestellt tätig bist.

Das bedeutet: Auch wenn dein Arbeitgeber (etwa eine Klinik oder ein Ambulatorium) eine übergeordnete Versicherung hat, musst du zusätzlich persönlich versichert sein. Es handelt sich um eine eigenverantwortliche Pflicht.

Die Mindestdeckungssummen sind gesetzlich festgelegt:

1.      Mindestens 1 Million Euro pro Schadensfall

2.      Mindestens 3 Millionen Euro pro Jahr insgesamt

3.      Unbegrenzte Nachhaftung – also auch Jahre später noch Schutz für „Alt-Fälle“

Verstöße gegen diese Pflicht können mit Geldstrafen bis zu 15.000 €geahndet werden.

Doch Haftung bedeutet mehr als nur eine Versicherungspflicht. Sie umfasst auch:

·      Zivilrechtliche Haftung (z. B. bei Behandlungsfehlern)

·      Strafrechtliche Haftung (z. B. bei Verletzung der Schweigepflicht)

·      Berufsrechtliche Konsequenzen (z. B. durch Missachtung der Aufklärungspflicht)

Was deckt eine Berufshaftpflichtversicherung ab?

Kurz gesagt: Deine Berufshaftpflicht springt ein, wenn jemand durch deine berufliche Tätigkeit zu Schaden kommt – oder das zumindest behauptet. Sie übernimmt dabei nicht nur mögliche Entschädigungszahlungen, sondern prüft auch,ob die Forderung überhaupt gerechtfertigt ist.

Typische Schadensfälle sind:

·      Ein Patient stürzt in deiner Praxis über ein loses Kabel

·      Du übersiehst eine suizidale Gefährdung trotz Hinweiszeichen

·      Eine E-Mail mit sensiblen Informationen geht an die falsche Adresse

·      Du vergisst, eine Therapievereinbarung unterschreiben zu lassen

In all diesen Fällen schützt dich deine Haftpflichtversicherung doppelt: Sie zahlt berechtigte Forderungen – und sie hilft dir, unbegründete Vorwürfe abzuwehren (passiver Rechtsschutz).

Wie kann ich mein Haftungsrisiko im Alltag minimieren?

Die beste Versicherung ist immer noch, Fehler gar nicht erst entstehen zu lassen. Natürlich passieren im Alltag Dinge – aber mit ein paar einfachen Prinzipien kannst du dein Risiko deutlich reduzieren:

1.      Sorgfältige Dokumentation nach jeder Sitzung (Datum, Inhalte, Interventionen, besondere Vorkommnisse)

2.      Einwilligungen &Aufklärungen in schriftlicher Form festhalten –inkl. Therapierahmen, Risiken, Grenzen

3.      Sicherer Umgang mit Daten: keine unverschlüsselten Mails mit Patient*innen-daten, keine offenen Akten

4.      Praxisorganisation: Stolperfallen vermeiden, Geräte sichern, Notfallnummern griffbereit

5.      Selbstfürsorge &Supervision: eigene Belastungen wahrnehmen, regelmäßig reflektieren

Diese Punkte sind kein Hexenwerk – aber im Stress des Alltags geraten sie manchmal in den Hintergrund. Genau hier kann digitale Unterstützung enorm helfen: Sie erinnert dich automatisch an noch offene Dokumentationen,bietet dir strukturierte Vorlagen, prüft auf Vollständigkeit und dokumentiertÄnderungen revisionssicher mit. Statt mit Zetteln, verschiedenen Dateien oderunsicheren Excel-Listen zu kämpfen, hast du alles an einem sicheren Ort –nachvollziehbar, chronologisch, datenschutzkonform. Das spart Zeit, reduziert Fehlerquellen und gibt dir das gute Gefühl, rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.

Warum ist die Dokumentation so entscheidend?

Im juristischen Kontext gilt der Satz: „Was nicht dokumentiert ist, hat nicht stattgefunden.“ Das mag hart klingen, ist aber Realität.Wenn du z. B. im Nachhinein beweisen musst, dass du deine Klientin über Risiken aufgeklärt hast, brauchst du ein entsprechendes Protokoll.

Wichtig ist nicht nur, dass du dokumentierst – sondern wie:

·      Chronologisch nachvollziehbar

·      Änderungsvermerke sichtbar(wann wurde was ergänzt?)

·      Keine Löschungen ohne Nachweis

·      Datenschutzkonform gespeichert

Eine handschriftliche Notiz im Kalender reicht da meist nicht. Und Excel-Tabellen sind nicht revisionssicher. Deshalb entscheiden sich viele Therapeut*innen für eine Software, die speziell für den Berufsalltag gemacht ist – wie TheraPsy.

Wie unterstützt Software (z.B TheraPsy) bei der rechtssicheren Dokumentation?

TheraPsy wurde speziell für Psychotherapeut*innen in Österreich entwickelt – mit Fokus auf Datenschutz und Dokumentationsstruktur. Auch wenn (noch) nicht alle Funktionalitäten wie automatische Änderungsvermerke oder digitale Unterschriften umgesetzt sind,bietet TheraPsy viele relevante Tools für deinen Praxisalltag:

·      Strukturierte Verlaufsdokumentation mit Eingabefeldern.

·      Therapievereinbarungen,Schweigepflichtentbindungen oder Aufklärungen können datensicher verschlüsselt und beim Profil gespeichert werden.

·      DSGVO-konforme Speicherung auf dem eigenen Rechner.

·      Intuitive Oberfläche zur schnellen, übersichtlichen Dokumentation direkt nach der Sitzung

TheraPsy entwickelt sich stetig weiter– auch Funktionen wie eine Cloud-Version auf österreichischen Servern oder digitale Unterschriften sind in Planung. Schon jetzt entlastet dich die Software im Alltag, reduziert dein Risiko von Dokumentationslücken und schafft mehr Raum für das Wesentliche: deine therapeutische Arbeit.

FAQ

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Quellen

·      Bundesministerium für Soziales,Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. (2025). Psychotherapiegesetz –§ 16b Berufshaftpflicht. Wien. https://www.ris.bka.gv.at/

·      Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie. (2024). Versicherungspflicht für Psychotherapeutinnen.*https://www.psychotherapie.at

·      Pluswert GmbH. (2023). Haftpflicht in der psychotherapeutischen Praxis: Beispiele und Tipps. https://www.pluswert.de

·      Elona Health. (2024). Pflichtversicherungen für PiAs und approbierte Therapeutinnen.* https://www.elona.health

·      MedMedia Verlag. (2023). Dokumentationin der Psychotherapie: Was ist rechtlich notwendig? https://www.medmedia.at

Anmerkung

Dieser Artikel dient nur zur Information und ersetzt keine medizinische oder rechtliche Beratung. Konsultiere bei Bedarf eine Fachperson.

Autorin

Monika Meinhart

Bei TheraPsy für Kontakte zuständig
Als Team-Mitglied im Bereich Support und Organisation ist sie täglich in Kontakt mit Psychotherapeut*innen oder Psycholog*innen. Dadurch kennt sie viele der alltäglichen Herausforderungen einer therapeutischen Praxis "aus erster Hand".